4058 – Anti-MPO

Zweckbestimmung

Der Anti-MPO ist ein quantitativer Immunoassay zur Bestimmung von IgG Antikörpern gegen Myeloperoxidase (MPO) in humanem Serum. Der Anti-MPO dient zur Unterstützung bei der Diagnose von systemischer Vaskulitiden (SV) in Verbindung mit anderen klinischen und laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen. Der Immunoassay ist für den manuellen professionellen in-vitro diagnostischen Gebrauch bestimmt.

Diagnostische Bedeutung

Die Pathogenese der systemischen Vaskulitis (SV) ist vor allem durch die Entzündung verschiedener Blutgefäßwände und die daraus resultierenden morphologischen Veränderungen gekennzeichnet. Dabei können sowohl Arterien als auch Venen gleichzeitig betroffen sein. Die klinische Manifestation wird hauptsächlich durch allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Gewichtsverlust angezeigt. Je nachdem, welche Art von Gefäßen betroffen ist, variiert der weitere Krankheitsverlauf.

Anti-neutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA) spielen eine wichtige Rolle bei der serologischen Diagnose von SV. Diese Antikörper werden in der Regel durch indirekte Immunfluoreszenz (IIF) von ethanolfixierten menschlichen Neutrophilen bestimmt, wobei das Muster der IIF zwischen zytoplasmatischen ANCA (cANCA) und perinukleären ANCA (pANCA) unterscheidet. Bei IIF wird das Muster von pANCA hauptsächlich durch die Reaktivität von MPO verursacht, einem kationischen Protein, das sich in azurophilen Granula befindet. MPO-Autoantikörper treten bei einer Vielzahl von Vaskulitiden wie mikroskopischer Polyangiitis, Churg-Strauss-Syndrom und Polyarteritis nodosa auf. Autoantikörper gegen MPO korrelieren mit idiopathischer oder vaskulitisassoziierter nekrotisierender halbmondförmiger Glomerulonephritis und werden häufig bei 70 % der Patienten mit mikroskopischer Polyangiitis und bei 5-50 % der Patienten mit Churg-Strauss-Syndrom gefunden.