10.12.2024

Morbus Basedow: Verständnis der Erkrankung und die Bedeutung des TRAK-Nachweises

Graves’ Krankheit (Morbus Basedow)

Die Graves’ Krankheit (GD) ist eine weit verbreitete Autoimmunerkrankung der Schilddrüse und die Hauptursache für Hyperthyreose, die bis zu 1 % der Bevölkerung betrifft. Sie gehört zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen weltweit. GD entsteht, wenn das Immunsystem Antikörper gegen den Thyreotropin-Rezeptor (TSHR) produziert, sogenannte TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK). Diese binden an den TSHR und aktivieren ihn, was zu einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen führt. Typische Symptome sind ungewollter Gewichtsverlust, Tachykardie, Hitzeempfindlichkeit und Zittern. Manche Patienten entwickeln zudem eine endokrine Orbitopathie mit hervortretenden Augen, Beschwerden und Sehstörungen.

Der Nachweis von TRAK ist entscheidend für die Diagnose von GD, die Abgrenzung zu anderen Schilddrüsenerkrankungen und die Überwachung der Behandlungseffizienz. Als zentrales Merkmal der GD ist TRAK zu einem unverzichtbaren Biomarker geworden. Fortschritte in der Diagnosetechnologie haben die Sensitivität und Spezifität des TRAK-Nachweises erheblich verbessert und ermöglichen präzisere Diagnosen1.

Fortschrittliche Diagnostik mit Drittgenerations-Immunoassays

Diagnostische Tests zum TRAK-Nachweis haben sich über drei Generationen hinweg entwickelt und bieten stetige Verbesserungen hinsichtlich Leistung und Praktikabilität:

1. Generation: Assays basierten auf der Fähigkeit von TRAK, die Bindung von markiertem TSH an TSHR in der Flüssigphase zu hemmen. Ihre Sensitivität war jedoch begrenzt.

2. Generation: Assays mit immobilisiertem TSHR auf Festphasen erhöhten die Sensitivität erheblich, ohne die Spezifität zu beeinträchtigen.

3. Generation: Diese Assays verwenden immobilisierte TSHR auf Festphasen und ein monoklonales TRAK, das die TSH-Bindungsstelle nachahmt und TSH als kompetitiven Reagenzstoff ersetzt.

Bei Medipan & GA Generic Assays haben wir Drittgenerations-Radioimmunoassays (RIA) und Enzymimmunoassays (ELISA) für den TRAK-Nachweis entwickelt. Dabei nutzen wir immobilisierte humane TSHR und ein murines monoklonales TRAK, das die TSH-Bindung nachbildet.

Innovative Diagnostik mit SELco® TRAb human 1 step

Der SELco® TRAb human 1 step ist ein innovativer Radioimmunoassay (RIA), der hohe Präzision und Sensitivität mit effizienter Diagnostik vereint. Dank eines einstufigen Protokolls verkürzt er die Bearbeitungszeit, ohne die diagnostische Genauigkeit zu beeinträchtigen. Er ist speziell für die Automatisierung ausgelegt und daher ideal für den Routineeinsatz in nuklearmedizinischen Laboren geeignet2.

Hochsensitive Diagnostik mit Medizym® T.R.A. human

Der Medizym® T.R.A. human ist ein hochempfindlicher und spezifischer ELISA-basierter Test zum Nachweis von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern. Er ist für die manuelle Verarbeitung sowie die Automatisierung mit gängigen ELISA-Prozessoren optimiert und bietet Effizienz und Konsistenz in Laboren mit hohem Durchsatz. Seine Standardisierung macht ihn zu einem zuverlässigen Werkzeug für die Routinediagnostik in großen und spezialisierten Labors3.

Diese Fortschritte verbessern nicht nur die diagnostische Genauigkeit, sondern auch die Arbeitsabläufe und tragen so zu einer effizienteren Behandlung der GD in klinischen Labors bei.

[1] Zöphel, Z., et al. (2010). “Continuously Increasing Sensitivity over Three Generations of TSH Receptor Autoantibody Assays” Horm Metab Res, 42: 900–902

[2] Roggenbuck, J. J., et al. (2021). “Third generation radioimmunoassay (RIA) for TSH receptor autoantibodies (TRAb) – one step less, similar results?” Nuklearmedizin, 60(1), 38-46

[3] Roggenbuck, J. J., et al. (2019). “A novel third-generation TSH receptor antibody (TRAb) enzyme-linked immunosorbent assay based on a murine monoclonal TSH receptor-binding antibody.” Immunologic Research, 66(5), 768-776

Produkte für den TRAb-Nachweis

NameSELco® TRAb human 1 stepMedizym® T.R.A. human
REF20423505
MethodeRIAELISA
Sensitivität98%95%
Spezifität>99%99%
Verarbeitungszeit~ 2,5 h ~ 4 h 

Literaturverweise:

  1. Zöphel, Z., et al. (2010). “Continuously Increasing Sensitivity over Three Generations of TSH Receptor Autoantibody Assays” Horm Metab Res, 42: 900–902 ↩︎
  2. Roggenbuck, J. J., et al. (2021). “Third generation radioimmunoassay (RIA) for TSH receptor autoantibodies (TRAb) – one step less, similar results?” Nuklearmedizin, 60(1), 38-46 ↩︎
  3. Roggenbuck, J. J., et al. (2019). “A novel third-generation TSH receptor antibody (TRAb) enzyme-linked immunosorbent assay based on a murine monoclonal TSH receptor-binding antibody.” Immunologic Research, 66(5), 768-776 ↩︎