3665 – Anti-CCP

Highlights

• Verwendung synthetischer, cyclischer, citrullinierter Peptide
• Gebrauchsfertige (Ausnahme: Waschpuffer), farb- und barcodierte Reagenzien
• Qualitätssichere Anwendung im Routinelabor
• Kurze Inkubationszeiten (60 min / 30 min / 15 min) bei Raumtemperatur
• Quantitative Bestimmung der IgG Antikörperaktivität
• Kalibrierung an der Internationalen Referenzpräparation IS 2723 der CDC
• Exzellente diagnostische Sensitivität und Spezifität
• Hohe Präzision im Messbereich
• CE zertifiziert
• Automatisierbar

Zweckbestimmung

Der Anti-CCP ist ein quantitativer Immunoassay zur Bestimmung von IgG Antikörpern gegen zyklische citrullinierte Peptide (CCP) in humanem Serum. Der Anti-CCP dient zur Unterstützung bei der Diagnose von rheumatoider Arthritis (RA) in Verbindung mit anderen klinischen und laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen. Der Immunoassay ist für den manuellen professionellen in-vitro diagnostischen Gebrauch bestimmt.

Diagnostische Bedeutung

Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Weltweit sind etwa 0,5 bis 1,0 % der Bevölkerung betroffen. Charakteristisch für rheumatoide Arthritis sind schmerzende Gelenke zumeist in den Fingern oder in den Zehen, allerdings können auch Knie-, Schulter-, Hüft- oder andere Gelenke betroffen sein. Die Schmerzen sind häufig morgens am stärksten ausgeprägt. Im Verlauf der Erkrankung nimmt die Anzahl der betroffenen Gelenke in der Regel zu.

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis erfolgt auf Basis der klinischen Symptomatik, bildgebender Verfahren und labormedizinischer Untersuchungen. In der Routinediagnostik zählt die serologische Bestimmung von Rheumafaktoren zu den klassischen und am häufigsten initial durchgeführten Analysen. Rheumafaktoren sind zumeist IgM Antikörper, die gegen IgG Antikörper gerichtet sind und bei der Mehrzahl der Patienten mit rheumatoider Arthritis nachweisbar sind. Sie gelten daher als sensitiver Marker zur labordiagnostischen Bestätigung der rheumatoiden Arthritis. Rheumafaktoren kommen allerdings auch bei anderen Autoimmunerkrankungen vor. Ihr Nachweis gilt deswegen nicht als beweisend für die Erkrankung. Darüber hinaus wurden auch Patienten mit rheumatoider Arthritis ohne nachweisbare Rheumafaktoren beschrieben.

In jüngster Zeit hat der Nachweis von Antikörpern gegen cyclisch citrullinierte Proteine (CCP) zur Diagnose rheumatoider Arthritis zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis häufig das Auftreten von Antikörpern gegen Filaggrin beobachtet wurde. Genauere Untersuchungen zur Charakterisierung der Epitope stellten fest, dass diese Antikörper insbesondere gegen die citrullinierten Formen des Filaggrins gerichtet sind. Die Citrullinierung von Proteinen erfolgt enzymatisch durch Deiminierung von Arginin zu Citrullin. Diese Modifikation ist mit einer Änderung des Ladungszustandes des Proteins und damit seiner Struktur sowie seiner antigenen Eigenschaften verbunden.

Anstelle des isolierten Filaggrins werden zunehmend cyclische citrullinierte Peptide (CCP) mit relevanten Epitopen als Basis für Immunoassays zum Nachweis entsprechender IgG Antikörper verwendet. Durch die Cyclisierung synthetischer Peptide erhält das Citrullin Epitop eine exponierte Lage, wodurch eine deutliche Verbesserung der diagnostischen Eigenschaften – insbesondere der Spezifität – der Testsysteme erreicht werden konnte. Heute dient der Nachweis von IgG Antikörpern gegen CCP als spezifischer und früher Marker für rheumatoide Arthritis. Darüber hinaus besitzt er einen hohen prognostischen Stellenwert für einen erosiven Verlauf der Erkrankung.